mario portmann

seekarte

seminar theaterpädagogische projektarbeit / theaterpraxis
fsu jena

imaginata theater der
imaginata jena

istvàn zelenka

theaterpädagogische fabrik des theaters altenburg-gera

theaterpädagogische fabrik des theaters altenburg-gera

die welle wellt...spielzeit 1999/2000

neben drei arbeiten unsererseits bestückten also acht arbeiten der jugendlichen den spielplan unserer dritten spielzeit. die jungen hatten das ruder übernommen. die sparte oder säule erhielt den titel

“jetzt! junge machen ihr theater!”

und so klang die gründungsphase der fabrik unter stürmischen vorzeichen aus. stürmisch, weil diese grosse zahl an projekten den kleinen aber feinen apparat der fabrik vor einige organisatorische herausforderungen stellte. supervision, probenraum, technische dienste, alles war gefordert und vieles konnte nur mangelhaft oder improvisiert zur verfügung gestellt werden.

einige ausführlichere anmerkungen zum ergebnis finden sich in der rückschau zwei.

in der kurzfassung:

  • der ansatz hat sich besser als erwartet realisiert.
     
  • während die reflexiv-kritische ebene im kontext der uni-versuche wichtiger und impulsgebender war, schöpften die jugendlichen spontaner, lustorientierter aus dem bauch. zu unserer verblüffung zielte im ergebnis aber die suchende energie in dieselbe richtung: ihre themen waren alles andere als leichte kost. in allen stücken suchten sie nach dem nerv ihres themas, nach dem punkt der trifft. ihre arbeiten waren allesamt verbindlich.
     
  • jede arbeit ging ihren eigenen, spezifischen weg - und alle landeten an unterschiedlichen punkten. das begeisterndste (und verunsicherndste) für uns spielleiter war, zu erleben, dass gut die hälfte der inszenierungen in puncto authentizität, dichte und theatraler energie den pädagogisch-professionell geleiteten arbeiten nicht hintanstanden, sie sogar überflügelten(!). davon zeugen nicht zuletzt diverse einladungen einzelner arbeiten dieses und folgender durchgänge zu überregionalen festivals (zb. theatertreffen der jugend).
     
  • die regulativen mechanismen innerhalb der gruppen spielten erstaunlich gut. selbstlernende kontexte sind wesentlich unriskanter als das theaterpädagogische vorurteil zugibt.
     
  • das ungebremste, ungeleitete suchen zeitigte etliche ästhetische entdeckungen, die ein strukturierteres heranführen unterbunden hätte.
     
  • solche ergebnisse haben ihre geschichte. sie brauchen vertrauen und zeit.

 

mein persönliches fazit: das modell “theaterpädagogische fabrik” kann nur mut machen, dem theater als aufregende wirklichkeitswerkstatt seine freiheit zurückzugeben. und das risiko eines selbstbestimmten  kreativen prozesses als etwas zu begreifen, das wesentlich ist für so vieles, was wir mit theater wollen.

1
beginn

2
schwierigkeiten

3
zwei schwalben

4
die welle

die projekte 99/00

 

"jugend - liebe - tod"
text und spielleitung: katja hesselbarth
märz 2000

"lila dit ca - sagt lila" nach dem roman von chimo
Spielleitung: tilmann Köhler
april 2000

"d(i(e)r theatermacher light"
text und spielleitung: sebastian stolz
mai 2000

"mentizid" nach "eisenbürde" von magnus dahlström
spielleitung: julia ebhardt, gerald braun
juni 2000

"abFall für alle", versuche zur publikumsbeschimpfung von peter handke
spielleitung: thomas eisenbeiss
juli 2000

"vom einbruch der nacht bis hin zur dämmerung des morgens"
text und spielleitung: ronny rehahn
(voraufführung ende spielzeit 1999/2000)

weiter im spielplan 99/00

summer.neid.dreams” nach shakespears “ein sommernachtstraum”
spielleitung: tilmann köhler

sueno” - bewegungstheater nach eigenen motiven
spielleitung: ensemble

 

mit der vierten spielzeit der “fabrik” (2000/2001) ging die leitung der fabrik in die hände von ulrike hatzer über. seit 2005 leitet sie sinje homann. aus der “theaterpädagogischen” ist eine “theaterfabrik” geworden.

einladungen “jetzt! junge machen ihr theater” 99/00

summer.neid.dreams.
thüringer jugendtheatertage 1999, erfurt
sueno
koblenzer videofilmtage 1999
sagt lila
21. theatertreffen der jugend, 2000
11. bundestreffen der theaterjugendclubs, 2000