mario portmann

seekarte

seminar theaterpädagogische projektarbeit / theaterpraxis
fsu jena

imaginata theater der
imaginata jena

istvàn zelenka

theaterpädagogische fabrik des theaters altenburg-gera

istvàn zelenka

vom hören sagen
es begann, wie so vieles im theater, bei einem milchkaffee in der kantine. eine freundin, sie war absolventin der berner schauspielschule, berichtete von einer performance, an der sie im rahmen ihrer ausbildung mitgewirkt hatte. was sie über die “philophonischen netzwerke” istvàn zelenkas erzählte, elektrisierte mich: ein konzept, dass die grenze zwischen könnern und laien aushebelt, sich der wahrnehmung widmet und ganze stadtgebiete zum untersuchungsgegenstand macht. es klang spannend, spektakulär und ganz anders. wir hatten gerade angefangen, uns mit “performance” als kunstform zu beschäftigen. ein neues land für uns, reich und interessant. ich bemühte mich sofort um kontakt zu istvàn und bald hatten wir eine zusammenarbeit in jena vereinbart.

enttäuschung und verwirrung
nach sichtung des ersten konzepts und von bildmaterial aus vorherigen aktionen stellte sich etwas enttäuschung, auch verwirrung ein. wir hatten eine art ästhetisch entschiedener, verrätselter strassenaktion erwartet. ein provokantes in-die-pflicht-nehmen des ahnungslosen passanten. als theatermacher ging ich davon aus, dass “performance” in der produzent-rezipienten-beziehung sich ähnlich verhält wie theater. wir isolieren aspekte eines themas, ein ausschnitt der wirklichkeit, bearbeiten diesen und stellen ihn freiwilligen oder unwilligen zuschauern zur verfügung.

laute(r) fragen
nichts von alledem schien istvàn zelenka zu interessieren. die “darsteller” auf den bildern waren in alltagskleidung, die “arbeitsplätze” mit keinerlei ästhetischem schliff versehen. der zuschauer wurde sich selber überlassen. worum nur ging es also? für wen machen die performer ihre aktion, wenn sie so keinerlei interesse an der wirkung zeigen?? die aktionsanleitungen entpuppten sich als partituren, die den performer in einen engen, teilweise bis auf die sekunde präzisierten handlungablauf zwangen. wo war die kreative freiheit? ich äussere mich zwar, aber ich darf nichts gestalten, erfinden! war ich nur vollziehender einer grossen künstlerischen idee, die mich so gar nicht abholt? was steckt dahinter?

weiter.

 

1995

1996

1998

wer? wer? wer?

ob sinnsucht - ob nutzpflicht /
eine werkstadt für jene

warumweltfreundlich for ever! - 1 Zumbeispiel
traktat/wohnwitzig/
ladenfroh

lieber, zufälliger besucher

1. vom hören sagen

2. enttäuschung und verwirrung

3. laute(r) fragen

4. darum

5. philophonische netzwerke

6. der öffentliche raum

7. welt entsteht

8. schöpferisch - im wunderbarsten sinne

9. ein extremes spiel

10. die unendliche freiheit durch festlegung

11. allein - und immer nah