enttäuschung und verwirrung nach sichtung des ersten konzepts und von bildmaterial aus vorherigen aktionen stellte sich etwas enttäuschung, auch verwirrung ein. wir hatten eine art ästhetisch entschiedener, verrätselter strassenaktion erwartet. ein provokantes in-die-pflicht-nehmen des ahnungslosen passanten. als theatermacher ging ich davon aus, dass “performance” in der produzent-rezipienten-beziehung sich ähnlich verhält wie theater. wir isolieren aspekte eines themas, ein ausschnitt der wirklichkeit, bearbeiten diesen und stellen ihn freiwilligen oder unwilligen zuschauern zur verfügung.
laute(r) fragen nichts von alledem schien istvàn zelenka zu interessieren. die “darsteller” auf den bildern waren in alltagskleidung, die “arbeitsplätze” mit keinerlei ästhetischem schliff versehen. der zuschauer wurde sich selber überlassen. worum nur ging es also? für wen machen die performer ihre aktion, wenn sie so keinerlei interesse an der wirkung zeigen?? die aktionsanleitungen entpuppten sich als partituren, die den performer in einen engen, teilweise bis auf die sekunde präzisierten handlungablauf zwangen. wo war die kreative freiheit? ich äussere mich zwar, aber ich darf nichts gestalten, erfinden! war ich nur vollziehender einer grossen künstlerischen idee, die mich so gar nicht abholt? was steckt dahinter?
weiter.
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